Regenwasser

Die planerische Umsetzung von Regenwasserbewirtschaftungskonzepten muss sich an verschiedenen Aspekten orientieren. Zunächst müssen das Gesamteinzugsgebiet und die Fließ-, Grundwasser- und Baugrundverhältnisse beachtet werden, was besonders wichtig ist, wenn nur kleinteilige Planungen eines Gesamtkonzeptes umgesetzt werden sollen.

Auch wenn Mulden-Rigolen-Systeme einen einfachen und vermeintlich kostengünstigen Ansatz für die naturnahe Regenwasserbewirtschaftung darstellen, ist deren Planung nur dort sinnvoll, wo Baugrund, Grund- oder Schichtenwasser und Abstandsverhältnisse zu vorhandener Bebauung einen sicheren Betrieb gestatten. Wir haben uns daher auf komplexe Lösungen spezialisiert und entwerfen Entwässerungs- und Bewirtschaftungssysteme mit den unterschiedlichsten Komponenten. Dazu gehören Stauschächte und Staukanäle, Versickerungseinrichtungen, offene und abgedeckte Zwischenspeicher, Leitwehre, Überfälle, Drosseln, Regenwasserpumpwerke und Ableitungseinrichtungen.

Ein wichtiger Teil des Planungsablaufs ist die Zusammenarbeit mit den betroffenen Anwohnern um ein breites Maß an Akzeptanz für den Entwurf zu erreichen. Dabei hat es sich bewährt, Orts- und Geschichtskenntnis der Einwohner zu nutzen. Mulden- und Rigolensysteme versagen dort, wo Baugrund, Grundwasser, umgebende Bebauung oder einfach die anfallende Niederschlagsmenge einen sicheren Betrieb gefährden.

Es bedarf daher komplexer, ganzheitlicher Ansätze und Strategien, anfallende Niederschläge sicher zu fassen, zu versickern, rückzuhalten und, wenn nötig, zeitversetzt und mengenreduziert abzuleiten. Lösungsansätze müssen kommuniziert werden, um die betroffenen Bürger im Planungsprozess mitzunehmen und bei allen Beteiligten Verständnis für Lösungen zu wecken. Dabei gilt, dass wirtschaftliche Fragen, auch Fragen von Unterhaltungskosten sowie die Frage der Systemsicherheit sorgsam geprüft werden müssen, bevor ein Konzept in die Planung überführt werden kann.

Bei der Überwachung von Bauvorhaben der Stadtentwässerung gilt es unterschiedlichste Bauteile und Stellglieder zu kennen und in ihrer Wirkungsweise sicher zu beurteilen. Es ist selten, dass Planungen 1:1 umgesetzt werden können, weswegen eine fundierte Abschätzung der Auswirkungen von Anpassungen erforderlich ist. Baubegleitend hinzukommende Anschlüsse können ein System aus Versickerungs-, Rückhalte- und Ableitungsbauwerken so nachhaltig stören, dass die gewünschte Funktion nicht mehr erreicht werden kann. Mittels Kontrollmessungen wird die Bauabrechnung geprüft.

Dabei erfolgt auch eine Prüfung gegen das Projekt, um feststellen zu können, ob es tatsächlich erforderlich war, die ermittelten Mengen zu bewegen. Auch wenn wir für viele Auftraggeber die Bauabrechnung auf konventionelle Weise durchführen, sind wir in der Lage, Aufmaß und Rechnung elektronisch zu prüfen und die gesamte Bauabrechnung digitalisiert vorzunehmen. Neben der Kontrolle während der Bauausführung ist eine Abschlussaufnahme nötig, um zu erkennen, ob die gebaute Anlage die geplanten Funktionen übernehmen kann.

Dabei verlassen wir uns nicht nur auf Unterlagen Dritter, sondern prüfen Vermessungsergebnisse nach. Dazu stehen uns eigene digitale und analoge Vermessungsgeräte zur Verfügung.

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