Neugestaltung des Havelufers am Tankschiffliegehafen Berlin-Spandau

Die heutige Havel-Oder-Wasserstraße, die bis in die 30-er Jahre des letzten Jahrhunderts hinein Berlin-Stettiner-Wasserstraße genannt wurde, verbindet Berlin mit der Ostsee. Sie beginnt an der Schleuse Spandau und mündet bei Friedrichsthal im Landkreis Uckermark in die Westoder. In Zusammenhang mit dem Ausbau der Wasserstraße ließ die Stadt Spandau in den Jahren 1905 bis 1911 den heutigen Südhafen am Tiefwerder ausbauen. Bei seiner Eröffnung war er der erste Binnenhafen, der Region, der über einen Gleisanschluss verfügte. In den Anfangsjahren wurden überwiegend Kohle, Baustoffe und Agrarprodukte umgeschlagen. 1923 wurde der Hafen Teil der Berliner Hafen- und Lagerhausgesellschaft (BEHALA), die auch flüssige Brennstoffe umschlagen ließ. Durch die Teilung der Stadt Berlin wurde der Aus- und Aufbau von Lagereinrichtungen für flüssigen Mineralölprodukte nötig. Deshalb entstanden auf den Gelände des Hafens 40 Hoch- und 60 Erdtanks.

In diesem Zusammenhang wurde um 1980 ein zusätzlicher Tankschiff­liegehafen gegenüber dem Unterhafen am Westufer der Havel errichtet. Dessen Ufereinfassung besteht aus Stahlspundbohlen, vor denen die Tankschiffe an Dalben festgemacht werden konnten.

Umschlag und Zwischenlagerung von Mineralölprodukten endeten nach der Wiedervereinigung, seine Zukunft sieht der Südhafen heute als trimodales innerstädtisches Logistikzentrum, das nach Abschluss des Projektes 17 über eine deutlich verbesserte Anbindung an die Havel-Oder-Wasserstraße verfügen wird. Das Projekt 17 sieht vor, die Untere-Havel-Wasserstraße so zu gestalten, dass sie die Anforderungen der Wasserstraßenklasse VB erfüllt.

Im Genehmigungsverfahren entstand die Forderung, den heutigen Tankschiffliegehafen zu einer Liegemöglichkeit mit integrierter Gefahrgutliegestelle umzubauen. Als Folge ändern sich die Uferlinie und die Infrastruktur der Liegestelle und die zwischen der Hermann-Oxfort-Promenade und dem jetzigen Ufer vorhandene Grünfläche kann neu gestaltet werden. Die Entwicklung des Havelufers als durchgehende attraktive Grünverbindung ist eines der Schlüsselprojekte des städtebaulichen Förderprogramms „Lebendige Zentren und Quartiere“, weshalb das Bezirksamt Spandau eine Machbarkeitsstudie in Auftrag gegeben hat, die die Gestaltungs- und Nutzungsmöglichkeiten untersuchen soll.

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