Biberschutz Hafen Kienitz

Gezielte Schutz- und Wiederansiedlungsmaßnahmen haben dazu geführt, dass der Biber in Brandenburg wieder heimisch geworden ist. Ausgehend von kleineren Beständen, aber auch durch Einwanderung aus Polen, haben sich die Tiere in Brandenburg flächendeckend etabliert. Allein im Oderbruch sollen 2.000 Tiere leben. Das führt zu Konflikten mit dem Hochwasserschutz, wenn die Tiere ihre Baue in Hochwasserschutzdeichen, Gewässerböschungen oder Schöpfwerksvorlagen graben.

Da in Brandenburg alle für eine Umsiedlung in Frage kommenden Lebensräume besetzt und die Tiere nach europäischem und deutschem Naturschutzrecht streng geschützt sind, ergreift das LfU zunehmend konstruktive Maßnahmen, um die Hochwasserschutzanlagen vor den Großnagern zu schützen.

Diese Schutzmaßnahmen wurden im Lauf der Zeit immer massiver. Während vor einigen Jahren noch Stahlmatten oder -netze zum Schutz der Deiche ausreichten, führt das Anwachsen der Biberpopulation zu einem immer stärkeren Anwanderungsdruck und deshalb zu immer massiveren Sicherungsbauweisen. Mittlerer Weile müssen besonders exponierte Abschnitte der Hochwasserschutzdeiche des Landes mit einer Kombination aus Stahlspundbohlen und Biberschutznetzen geschützt werden.

Im Hauptoderdeich wurden nun auch entlang des Hafens Kienitz Biberbaue festgestellt, die im Hochwasserfall eine  Gefahr für die Standsicherheit der Hochwasserschutzanlage sind. Deshalb soll in einem rund 1.000 Meter langen Abschnitt auf der schrägen, wasserseitigen Böschung ein flächenhafter und entlang des wasserseitigen Deichfußes ein senkrechter Biberschutz hergestellt werden. Dazu werden 5,50 m lange Stahlspundbohlen entlang des Deichfußes eingerammt. Auf die Deichböschung werden Biberschutznetze aus einem polymerummantelten, doppelt gedrillten Stahlgeflecht verlegt. Die Schutznetze werden mechanisch mit den Stahlspundbohlen verbunden, sodass eine geschlossene Sicherung bis HHW entsteht. Vor Beginn der Bauarbeiten wurde der Baubereich mit speziell ausgebildeten Suchhunden auf das Vorhandensein von aktiven Biberbauten kontrolliert. Diese Kontrollen sollen baubegleitend fortgesetzt werden, wodurch sichergestellt wird, dass durch die Bauarbeiten keine Tiere beeinträchtigt werden.

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